Samstag, 19. September 2009

Alexanderkuchen

Am Sonntag ist vermutlich das Eid-Fest - das sogenannte Fastenbrechenfest. Wir sind zu einem Eid-Frühstück bei Freunden eingeladen, das nach dem Eid-Gebet stattfindet. 

Habe lange überlegt, was ich dafür vorbereiten soll. Man liest oft - wie z. B. in Wikipedia - dass die Muslime sich zum Eid gegenseitig Geschenke machen. Mir ist nichts derartiges  aus der Sunnah bekannt. Ok, es gibt Sachen, die ich nicht weiß, aber auch nach ca 30 Minuten Nachforschungen habe ich keine Bestätigung gefunden, dass die Tradition des Schenkens zum Eid in der Sunnah befestigt wäre. Also, Thema erledigt.

Mit leeren Händen mag ich aber nicht gehen. Bin doch eine typische Estin. :-)

Habe mir also was überlegt. Ist nicht ursprünglich Estnisch, kommt aber wohl aus der Gegend. Es heißt Alexanderkuchen und stammt angeblich aus Finnland. Da soll ein schweizer Konditor diesen Kuchen zum Empfang des russischen Zaren Alexander I. erfunden haben. Verbreitet ist der Kuchen sowohl in Finnland und Estland als auch in Lettland und Litauen.

Er ist einfach zu machen, sieht aber fein aus. (Hm, nicht auf meinem Foto natürlich - was das Ablichten meiner kulinarischen Leistungen angeht, bin ich eine echte Niete. Mindestens habe ich diesmal die Ausrede, dass ich ja für das Shooting das hässlichste Stück nehmen musste, die Hübschen sind alle fürs Eid. Dass ich mir jetzt aber richtig Mühe gemacht habe, um das hässliche Entlein möglichst schön zu präsentieren, kann ich allerdings auch nicht behaupten.)
Hier kommt das Rezept:

Alexanderkuchen
(est. "Aleksandrikook" und finn. "Aleksanterin leivos")

200 g Butter
1 dl Zucker
1 Ei
4,5 dl Mehl
1 TL Vanillezucker
1 TL Backpulver
etwas Salz

Butter bei Zimmertemperaturen weich werden lassen und Zucker dazugeben. Umrühren. Die restlichen Zutaten dazugeben und zum Teig kneten. Auf ein Backpapier legen und in Blechgröße ausrollen. Bei ca 200 Grad 10-15 Minuten backen. Rausnehmen und in zwei Hälften schneiden, solange es noch warm ist.
Auf eine Hälfte entweder Himbeer- oder Pflaumenmarmelade streichen (nach dem original Himbeermarmelade, ich nehme immer Pflaume, weil die Konditoren in Estland Pflaume nehmen). Die zweite Hälte darauf legen. Es empfielt sich den Kuchen jetzt in die Stücke zu schneiden, weil er eventuell hinterher zu hart dafür ist. Zuckerguss vorbereiten.

Zuckerguss
180 - 200 g Puderzucker
1-2 EL Zitronensaft
2 EL Wasser
nach Wunsch Kakaopulver o. roten Saft zum Färben

Puderzucker in ein Schüssel sieben, Zitronensaft dazu geben (man kann auch ohne machen), Schritt für Schritt Wasser dazumischen, bis der Guss die nötige Dichte hat.

Möchte man einen Zuckerguss in Rosa haben, sollte man einen Teil von Wasser mit Himbeersaft ersetzen. Für einen braunen Zuckerguss einfach Kakaopulver dazumischen.

Sobald der Kuchenboden nicht mehr heiß ist, Zuckerguss darübergeben und glattstreichen. Mann kann auch Muster drauf tun, so wie ich oder so wie hier Dafür Streifen in anderer Farbe auf den noch weichen Zuckerguss ziehen und mit der Messerspitze (ha-ha, jetzt geht mir der Wortschatz aus...) kreutzweise? abwechselnd von links und rechts durch diese Streifen ziehen. Na wenn man das Bild sieht, dann kann man's sich auch ohne Worte vorstellen.

Wenn der Zuckerguss hart geworden ist, den Kuchen mit Folie decken und im Kühlen 2-3 Tage stehen lassen. Dann sollte es am bessten schmecken!
Meiner ist so in den Kühlschrank gewandert.
Sleeping Beauty!
Ist eine richtige Kalorienbombe wegen all der Butter und Zucker! Man sollte einfach wenig Kuchen für viele Esser machen! Ich bin sehr gespannt, wie die marokanisch-egyptische Familie, die wir am Sonntag besuchen wollen, den Kuchen findet. Araber essen ja eigentlich gerne Süßes, aber man darf nie verallgemeinern.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

 

Blogverzeichnis - Blog Verzeichnis bloggerei.de